Nachdem man die ersten Kutschen mit Motoren ausgestattet hatte, stellte man schnell fest, dass die bisher verwendeten Klotzbremsen oder Keile direkt an den Hinterrädern bzw. diverse Arten von Bremsbändern, die direkt auf den Antriebsstrang wirkten, nicht ausreichend waren.
Dies führte zur Entwicklung der Trommelbremse, die als Reibungsbremse mit beweglich gelagerten Bremsbelägen auf eine zylindrische, sich drehende Fläche wirkte. Dabei kam bei der anfangs nur an den Hinterrädern montierten Trommelbremse vor der Erfindung des Radbremszylinders nur eine Art S-Nockenwelle oder ein Spreizkeil zum Auslösen des Anpressvorganges zum Einsatz. Im Motorsport hatte bereits ab 1902 die Simplex-Trommelbremse — eine zentrale Betätigungseinrichtung mit je einer auflaufenden und einer ablaufenden Bremsbacke — an den Hinterrädern Einzug gehalten. Es dauerte jedoch noch geraume Zeit, bis man auch bereit war, dieses System an den Vorderrädern einzuführen (erstmals 1924 an einem Horch 10 an allen vier Rädern). Zum einen lag dies an der Problematik der Ansteuerung der gleichzeitig zur Lenkung des Fahrzeugs verwendeten Vorderräder, zum anderen auch daran, dass sie auf dem damals üblichen Straßenbelag aus Schotter beim Bremsen sehr leicht blockierten und das Fahrzeug seine Lenkbarkeit temporär einbüßte.
Am Ende setzte sich die Duplex-Trommelbremse — eine Betätigungseinrichtung je Bremsbacke, somit beide auflaufend und selbstverstärkend — durch, hauptsächlich aufgrund der guten Dosierbarkeit der Bremskraft. Im Motorsport wurde sie von der Scheibenbremse abgelöst, da die mit einer rotierenden Welle verbundene Bremsscheibe von axial auf sie einwirkenden Bremsbelägen durch das Reibungsprinzip wesentlich effizienter bremste. Hatte die Bremstrommel vorher noch die zusätzliche Aufgabe, als Radträger zu fungieren, fällt der Scheibenbremse (bereits 1902 von Frederick W. Lanchester (GB) erfunden, jedoch serienmäßig im Pkw erst 1948 verbaut) nur die Reduzierung der kinetischen Energie des Fahrzeuges zu. Das ermöglichte freie Materialwahl sowie weniger technische Restriktionen (Einsatz von Kohlestoff oder Keramik, Innenbelüftung, Lochung zur Vermeidung von Dampfpolstern bei Nässe und Ableitung thermischer Spannungen…) und sie löste binnen kürzester Zeit die Trommelbremse im Motorsport gänzlich ab.
Wolfgang Franke
aus Siblingen in der Schweiz zählt zu den gefragtesten Industriegrafikern, er avancierte zu einem Spezialisten und wegen seinem hohen Qualitätsanspruch zur ersten Adresse für dreidimensionale Röntgenzeichnungen von Sportwagen — vorzugsweise von Oldtimern.
Von Haus aus ist er Konstrukteur von Schienenfahrzeugen. In den siebziger Jahren sattelte er auf bereifte Räder um: Er baute eine Kleinserie von Franke-Buggys, die 1975 und 1976 am Genfer Automobilsalon für Aufsehen sorgten.
1978 wagte Franke als Industriegrafiker den Schritt in die Selbstständigkeit und machte sich mit seinem hervorragenden technischen Verständnis schnell einen Namen. Der bekennende Porsche-Fan lieferte die Illustrationen zu dem von Ernst Piech produzierten Prachtband »Ferdinand Porsche – erhabene Werke«.